Frau Breves – Lehrerin mit Leib und Seele


Vierzig Jahre lang war Frau Breves das Gesicht des Sportbereiches der Grundschule Stammestraße.
Jedem Kind vermittelte sie eine gesunde Einstellung zum Sport und förderte deren Talente und Fähigkeiten.
Sie ist ein fester Bestandteil der Schule, weshalb es vielen sehr schwer fällt, Abschied von einer so engagierten und starken Frau zu nehmen. Es wird sicherlich sehr ungewohnt sein, Frau Breves nicht mehr täglich im Lehrerzimmer sehen und begrüßen zu dürfen. Sicher ist jedoch, dass sie das Kollegium und die Schüler immer wieder mal besuchen wird.

Schon als kleines Kind entdeckte Christel Breves ihre Leidenschaft für den Sport und wurde schließlich Leistungssportlerin.
Um ihr Hobby zum Beruf machen zu können, schloss sie erfolgreich die Doris-Reichmann Schule ab und war seitdem staatlich anerkannte Gymnastiklehrerin.
Sofort nach ihrer Prüfung, die sie Mitte Juni 1971 abgelegt hatte, wollte die junge Frau mit der Lehrtätigkeit beginnen. Ihr damaliger Sachbearbeiter hatte für die verheiratete Frau eine freie Stelle an der Grundschule Stammestraße in Aussicht.
Ohne einen Augenblick zu zögern, nahm sie die Gelegenheit wahr und stellte sich bei dem damaligen Schulleiter, Herrn Keßler, vor. Schließlich überzeugte die junge Lehrkraft den Schulleiter von ihren Fähigkeiten, weshalb sich dieser für ihre Festeinstellung stark machte.
Kurze Zeit später wurde Christel Breves vom Schulrat vereidigt und konnte ihren Dienst an der Grundschule antreten.
An ihrem ersten Arbeitstag (1. Juli 1971) wurde ihr von Frau Bielfeldt der Nähmaschinenraum gezeigt, da Frau Breves damals noch mit für den Werk-und-Textil-Unterricht verantwortlich war.
Besonders gefreut hatte sich die Sportlehrerin über die Eröffnung des Stadionbads im Jahre 1972, wodurch an der Grundschule Stammestraße der Schwimmunterricht eingeführt werden konnte.
Fünfzehn Jahre lang hat sie außerdem das Ferienschwimmen geleitet, wodurch Nichtschwimmer innerhalb von fünf Wochen das Freischwimmerabzeichen erwerben konnten. Jedoch musste dieses Projekt aufgrund von fehlenden finanziellen Mitteln wieder eingestellt werden.
Generationen haben bei Frau Breves das Schwimmen und Tauchen erlernen dürfen. Viel wichtiger war jedoch, dass sie den Kindern gleichzeitig die Freude an der Bewegung im Wasser vermitteln konnte.
Weiterhin erinnert sich die Sportlehrerin gerne an die Schullandheimfahrten zurück, die ihr jedes Mal viel Spaß und Freude bereitet haben. Sie liebte und liebt es bis heute noch, mit den Kindern eine schöne und gemeinsame Zeit zu verbringen.
Christel Breves, eine Frohnatur durch und durch, unterrichtete sehr gerne und kam auch nie schlecht gelaunt zur Arbeit. Wenn sie jedoch mal mürrisch zur Schule fuhr, so zauberten ihr die Schüler stets ein Lächeln ins Gesicht und die schlechte Laune war verflogen.
Fragt man die Sportlehrerin, ob sie irgendetwas bereuen oder gar anders machen würde, so antwortet sie mit einem zufriedenem Lächeln:“ Ich bereue nichts und würde auch nichts anders machen!“

Unter den Kollegen gilt Frau Breves als wahre Bereicherung für die Schule. Viele halten sie nicht nur für eine Powerfrau, sondern auch für die „Mutti vom Ganzen“.
Fragt man das Kollegium, was sie besonders an der lebensbejahenden Frau schätzen, so wird man viele verschiedene Antworten erhalten, die jedoch nur eines bekräftigen: „Frau Breves ist spitze“.
Für viele ist die engagierte Lehrkraft ein wahres Organisationstalent, das alle Aufgaben und Arbeiten zuverlässig und schnell erledigt. Fehlte mal eine helfende Hand, so war Frau Breves stets in der Nähe, um zu helfen.
Durch ihre offene, fröhliche und herzliche Art, schafft sie es, dass sich neue Kollegen und Mitarbeiter der Schule gleich akzeptiert und aufgenommen fühlen konnten.
Weiterhin zeigte sich die Lakritz-liebende Frau nicht nur kollegial, sondern wurde für viele auch privat zu einer guten Freundin. Wer in den Freistunden nicht nach Hause fahren konnte, um zu Mittag zu essen, der konnte sicher sein, dass Christel Breves für denjenigen ein Süppchen kochen würde.
Nicht nur das Wohl ihrer Kollegen lag der Sportlehrerin am Herzen, sondern auch das der Kinder.
Sie hat sich immer für das Wohl der Schüler eingesetzt und sich immer um deren Belange gekümmert. Jedes Kind wurde von ihr ernst genommen. Dies ist wohl einer der vielen Gründe, warum alle Schüler ihre Sportlehrerin so sehr lieben.
Christel Breves ist ein Mensch, den man ungern gehen lässt.

Abschließend möchte ich ein Zitat von Trude Herr anführen, welches Frau Breves treffend charakterisiert: “Sie ist eine Frau von Format. Von ihr gibt es kein Duplikat. Und ihr Herz, das hat zwanzig Karat.“

Dokumentation: Julian Nazaruk, Praktikant – GS-Stammestraße
Großer Dank gilt all denjenigen, die mir meine Fragen zu Frau Breves beantwortet haben.

Bilder der Verabschiedung von Christel Breves finden Sie hier.